Priesterweihe Hr. Ewald Nathanael Donhoffer

"Diener der Freude und der Schönheit"

Am Freitag, 6. Juni 2025, wurde im Stift Schlägl Ewald Nathanael Donhoffer vom Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer zum Priester geweiht. Abt Lukas Dikany bat zuvor den Bischof, den Mitbruder im Konvent des Mühlviertler Prämonstratenserstiftes Schlägl zu weihen.

Nach alter Tradtion des Stiftes im oberen Mühlviertel werden Weihehandlungen am Gedenktag des Ordensgründers Norbert von Xanten, der am 6. Juni begangen wird, gefeiert, zuletzt fand eine Priesterweihe 2021 statt. „Es ist eine große Freude, weil die Berufung kann niemand machen, sondern man kann einfach dankbar sein, dass sie gewachsen ist“, betont Abt Lukas Dikany. Ewald Donhoffer würde mit seinen besonderen Fähigkeiten und seiner besonderen Art das Evangelium zu den Menschen bringen, und mit seinem Zugang zu Kunst und Kultur den Menschen viel schenkt, was ihn selber freut, so Abt Lukas.

Jesus begleitet

Bischof Manfred Scheuer zeigte sich über den fünften Neupriester in der Diözese Linz erfreut: „Es ist eine große Freude, weil sich darin bekundet, dass Gott mit den Menschen geht. Und da zeigt sich, dass Jesus uns auch in den Auf und ABs der Kirche begleitet.“

In seiner persönlich gehaltenen Predigt, in der er Ewald Donhoffer immer wieder direkt ansprach, ging er auf die Funktion des Priesters als Diener der Freude und Schönheit ein. „Im Interview nach der Liturgie betonte er, dass „Freude und Schönheit so etwas wie ein Sakrament der Liebe Gottes sind und die Schönheit ist wie eine Verheißung, dass wir erlöst sind und wie Gott zu uns ist. So sind Musik, Liturgie und der priesterliche Dienst ein Dienst an der Schönheit der Schöpfung und der Würde der Menschen“. Und er schloss einen Wunsch an den Neupriester an, dass er „diese Freude und Dankbarkeit finden kann, denn diese sind der Resonanzraum für das priesterliche Wirken“, so Bischof Scheuer.

"Auf wundersamen Wegen geführt"

In seinen Dankesworten, die Ewald Donhoffer „chronologisch ordnete“, dankte er seiner Mama und seinem Bruder Erhard, auch vielen Freundinnen und Freunden aus Studientagen, Lehrern und vor allem seinen Mitbrüdern im Stift Schlägl, die ihn so herzlich aufgenommen haben. Dabei erwähnte er ein scherzhaftes Wort von Altabt Martin Felhofer, der immer sage: „Er ist zwar ein Wiener, aber er ist eh ganz nett“. Und „zuletzt und zugleich zuerst danke ich Gott, der mich auf wundersamen Wegen hierher geführt hat, durch Zweifel und Freude und doch mit wachsendem Vertrauen“, so Ewald Nathanael Donhoffer.

Sein Dank galt auch dem Stiftschor und er dankte für so viele Aufführungen, die schon gemeistert wurden. Bei der Weiheliturgie erklang als Ordinarium die Missa Salvatoris  des mährischen Komponisten Pavel Josef Vejvanovsky (1633-1693), dargeboten von mvsica.plagensis unter der Leitung von Juliane Watzl. Dazu, stilgerecht für den Weihekandidaten Orgelmusik für zwei Orgeln gespielt vom Stiftsorganisten Nikita Gasser und Albrecht Koch, dem Domkantor und Domorganist am Freiberger Dom (D), darunter Werke von Georg Muffat und Francisco Olivares.

Seinen eigenen Bezug zur Musik der Weiheliturgie nannte Ewald N. Donhoffer einfach, weil es die Musik aus der Zeit sei, die er liebe. Besonders wichtig ist es für Ewald Donhoffer, dass auch die Gemeinde einbezogen ist, daher ist auch dem Gemeindegesang Raum gegeben.

Glücklich zeigte sich auch die Mutter von Ewald Donhoffer, Astrid, besonders darüber „dass Ewald seinen Weg, eben hierher nach Schlägl, gefunden hat und ich wünsche ihm von ganzem Herzen, dass er glücklich ist und bleibt.“

Ewald Donhoffer wurde 1977 in Wien geboren und studierte dort zunächst Orgel und Cembalo sowie auch Kirchenmusik und Orchesterleitung, mit daran anschließenden verschiedenen beruflichen Stationen als Orchesterdirigent im In- und Ausland sowie Lehrtätigkeit an den Musikuniversitäten Wien und Graz. 2016 trat er jedoch in Stift Schlägl ein und begann 2017 das Theologiestudium an der Katholischen Privatuniversität (KU) Linz. 2021 folgte die Ewige Profess, 2024 wurde er zum Diakon geweiht und war seither in der Pfarre Linz-Mitte im seelsorglichen Einsatz.
Seiner Berufung zur Kirchenmusik ist Donhoffer treu geblieben: 2022 übernahm er die Leitung des Konservatoriums für Kirchenmusik der Diözese Linz, weiters ist er auch Stiftskapellmeister der Abtei Schlägl und seit Oktober 2023 Assistent am Institut für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie an der KU Linz.