Botschaft der Berge

Wandern und Bergwandern liegt im Trend. Viele Menschen haben Freude daran, einen Gipfel zu erklimmen. Dort angekommen genießen sie die Aussicht und die Horizonte, die sich auftun. Sie gewinnen einen neuen Blick auf die Welt.

Auch Jesus geht gerne auf einen Berg. Was macht er dort? Er zieht sich zurück in die Stille, dort kann er hören bis auf den Herzensgrund, er betet und hält Zwiesprache mit seinem Vater. Dann kommt er immer gekräftigt und gestärkt für die Aufgaben des Alltags zurück.

Jesus geht mit drei seiner Jünger auf den Berg Tabor. Dort wird er in ein strahlendes Licht getaucht. Da tun sich den Jüngern neue Horizonte auf, da schauen sie durch den Menschen Jesus durch ins göttliche Licht, ins Licht der Auferstehung. Da tauchen sie für eine kurze Zeit in die göttliche Welt mit Mose und Elija ein. Die Ikonen der Ostkirche zeigen, dass diese Gotteserfahrung den Menschen umwirft, dass er ins Stolpern gerät oder am Boden liegt.

Die Botschaft des Berges Tabor kann für uns heute heißen: Wir Menschen sind auf den Wegen des Lebens fragend unterwegs, allerdings nicht ziellos. Unser Motto ist nicht: der Weg ist das Ziel, sondern als gläubige Menschen erhalten wir hinsichtlich des Weges und des Ziels eine Antwort. Jesus ist der Weg und die himmlische Herrlichkeit das Ziel.

Jeder Mensch muss seinen Weg gehen. Doch der Weg und alle Beschwerden und Ängste sind nicht das Letzte. Die Zukunft, die auf den Menschen wartet heißt Leben im Licht, in der Unmittelbarkeit und Nähe Gottes. Wer sich wie die Jünger Jesus anschließt, ist auf dem richtigen Weg. Er wird nicht alles verstehen, manches Ereignis wird ihn zu Boden werfen und vielleicht, wie die drei Jünger vorübergehend handlungsunfähig machen. Doch wer das Gespräch mit Jesus in solchen Ereignissen sucht, wird hineinwachsen in die Fülle und Erkenntnis der Herrlichkeit des Herrn.  Kann ich im Glauben manchmal schon durch die Nebel dieser Welt durchsehen in das himmlische Licht?

Abt Lukas Dikany O.Praem