Konsistorialrat Andreas Josef Fischer verstorben

 Josef Fischer wurde am 16. Februar 1934 in Rohrbach als Sohn des Landwirtsehepaares Karl und Maria Fischer geboren. Sein Aufwachsen in der kinderreichen Familie war getragen von der Pflege des christlichen Glaubens. So entstand ein Nährboden, auf dem geistliche Berufungen wachsen konnten. Zwei seiner älteren Schwestern traten in den Orden der Kreuzschwestern ein.
Er besuchte die Volksschule und anschließend zunächst die Hauptschule in Rohrbach, ehe er ins Gymnasium des Stiftes Wilhering wechselte. Dort maturierte er 1955.
Am 21. September 1955 wurde er von Abt Cajetan Lang in das Noviziat des Stiftes Schlägl aufgenommen. Aufgrund seines Familien-namens erhielt er den Ordensnamen des Fischers und Apostels Andreas. Zwei Jahre später legte er die Profess ab. 1956 begann er an der Universität Innsbruck das Studium der Theologie, das er mit dem Absolutorium 1962 abschloss. Am 29. Juni 1961 wurde er von Bischof Paulus Rusch in Innsbruck zum Priester geweiht.
Am 1. September 1962 trat er seinen ersten Kooperatorenposten in Haslach an. Als junger Seelsorger lag ihm besonders die Jugend am Herzen. Dies zeigte sich nicht nur im Religionsunterricht, den er als eine wichtige Aufgabe eines Priesters betrachtete, sondern auch in den sogenannten Studentenwochen, bei denen er in Jugendlichen das Interesse am Ordensleben zu wecken versuchte. Nicht wenige Teilnehmer fanden später den Weg in unsere Gemeinschaft.
Nachdem Abt Florian Pröll auch die Verantwortung für das Prämonstratenserkloster Hamborn im Ruhrgebiet übernommen hatte und ihm eine Zusammenarbeit der beiden Konvente vorschwebte, setzte er 1966 H. Andreas als Kaplan an der Abteikirche St. Johann ein. Als heimatverbundener Mühlviertler empfand er anfangs die Seelsorge in der von der Schwerindustrie geprägten Großstadt sehr herausfordernd. Dennoch gelang es ihm, dort segensreich zu wirken und zu einer positiven Entwicklung der jungen Klostergemeinschaft beizutragen.
1969 rief ihn Abt Florian wieder in seine Heimat zurück und bestellte ihn zum Kooperator in der Pfarre Ulrichsberg, bevor er 1972 als Pfarrer nach Schwarzenberg wechselte. Von dort aus unterrichtete er auch in den Nachbarspfarren Klaffer und Ulrichsberg Religion. Schließlich wurde er 1981 zum Pfarrer von Peilstein ernannt. 25 Jahre lang wirkte er dort als Seelsorger und prägte das kirchliche und gesellschaftliche Leben von Peilstein.
1982 ließ er den Pfarrhof sanieren und 1984 das Pfarrheim neu erbauen. Die Diözese Linz würdigte seine Verdienste als Pfarrer und Seelsorger mit der Ernennung zum Geistlichen Rat und zum Konsistorialrat. Die Gemeinde Peilstein dankte ihm 2001 mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft.
H. Andreas wurde von der Pfarrbevölkerung als Prediger geschätzt. Sein lebendiger Vortrag und die bilderreiche Sprache sind noch heute vielen in Erinnerung. Seine Predigten waren lebensnah und auf den Alltag der ihm anvertrauten Menschen bezogen. Dabei scheute er sich nicht, seine Freude, seine Betroffenheit oder Rührung öffentlich zu zeigen.
2006 kehrte er wieder in die klösterliche Gemeinschaft zurück. Solange es seine Gesundheit zuließ, hielt er jährlich Besinnungstage für die Senioren, wie er es auch schon als Pfarrer getan hatte.
Gerne war er auch im Ruhestand für seelsorgliche Aushilfen bereit, beispielsweise feierte er die Sonntagsgottesdienste im Altenheim Haslach und wirkte für drei Monate in Pfarren des Stiftes Geras.
H. Andreas war ein eifriger Beter. Das Rosenkranzgebet für die Anliegen der Gemeinschaft, besonders um Priester- und Ordens-berufungen pflegte er auch noch, als seine geistigen Kräfte bereits stark nachgelassen hatten. In den letzten Jahren wurde er von Sr. Franziska, Sr. Benjamina und Sr. Timotea mit Umsicht, Geduld und Hingabe gepflegt. Er verstarb am Montag, 20. Dezember 2021, in den frühen Morgenstunden. 

Zum gemeinsamen Gebet für unseren Mitbruder H. Andreas versammeln wir uns am Mittwoch, 22. Dezember 2021, um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche Peilstein. 

Das Requiem feiern wir für unseren Mitbruder am Donnerstag, 23. Dezember 2021, um 14.00 Uhr in der Stiftskirche Schlägl und begleiten ihn anschließend auf den Klosterfriedhof Maria Anger.